Die Padovan Methode ist ein ganzheitliches Therapiekonzept das von der Brasilianerin Beatriz Padovan entwickelt wurde.
Die Padovan-Methode basiert auf dem Konzept der Neurofunktionellen Reorganisation und ist ein ganzheitlicher Therapieansatz, der Körper-, Atem,- Hand-, Augen- und Mundfunktionsübungen umfasst.
Körperübungen:
Sie bestehen aus natürlichen Bewegungsabläufen in der Entwicklung des Kindes wie z.B. Strampeln, Rollen, Kriechen, Robben, Krabbeln bis hin zu kompexen Bewegungsabläufen. Diese werden innerhalb der Übungen stetig wiederholt. Ziel der Übungen ist:
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die Verbesserung des Körper- und Muskeltonus‘
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die Verbesserung der Körperhaltung
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die Verbesserung der Koordination
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die Verbesserung des Gleichgewichts
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die Verbesserung der Raum-Lage-Wahrnehmung
Handübungen:
Die physiologischen Schritte der Greifentwicklung werden in den Handübungen stetig wirderholt und somit im motorischen Kortex abgespeichert. Ziel der Handübungen ist:
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die Verbesserung der feinmotorischen Fähigkeiten
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die Verbesserung der Auge-Hand-Koordination
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die Verbesserung der Hand-Hand-Koordination
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die Verbesserung des Schriftbildes und der Stifthaltung
Augenübungen:
Innerhalb der Augenübungen werden die Hirnnerven II, III, IV und VI stimuliert. Es wird zum eine der sogenannte Photomotorische Reflex trainiert, der z.B. bei Lichteinfall die Pupille verengt oder erweitert und zum anderen werden die Augenmuskeln trainiert. Ziel der Augenübungen ist:
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die Verbesserung von visueller Aufmerksamkeit
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die Verbesserung der Beweglichkeit und Aktivität der Augen
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die Verbesserung der Konzentration
Mundübungen:
Die Mundfunktionsübungen unterteilen sich in Atem-, Saug-, Kau- und Schluckübungen. Ziel der Mundübungen ist:
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die Verbesserung der Luftstromlenkung
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die Verbesserung von Zahn-und Kieferfehlstellungen
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Anbildung des korrekten Schluckmusters
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die verbesserte Koordination der Atmung
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die Verbesserung der Artikulation und des Sprechens
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eine verbesserte Lippen-, Wangen-und Zungenmuskulatur
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die Verbesserung der Nasenatmung und des Mundschlusses
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Abbau von Habits z.B. Daumenlutschen
Für wen ist die Padovan-Therapie geeignet?
Die Padovan-Therapie ist für Patienten mit folgenden Störungsbildern zu empfehlen:
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Sprach- und Sprechstörungen bei körperlicher und/oder geistiger Behinderung
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Sprachenwicklungsstörungen
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Artikulationsstörungen
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Dyspraktische Sprachstörungen z.B. verbale Entwicklungsdyspraxie (VED)
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Lippen-, Kiefer-, Gaumensegelspaltbildungen
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Orofaziale Dysfunktionen, Muskelfunktionen
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Stimmstörungen (Dysphonien)
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Redeflusstörungen (Stottern, Poltern)
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Neurologische Erkrankungen z.B. nach Schlaganfall, Parkinson e.t.c.)
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Teilleistungsstörungen wie Lese-Recht-Schreib-Störung (LRS) oder Rechenstörung (Dyskalkulie)
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Aufmerksamkeitsstörungen z.B. ADS oder ADHS
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Sonstige Entwicklungs- und Reifestörungen
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Habits wie z.B. Daumenlutschen, Nägelknabbern
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Zahn-und/oder Kieferfehlstellungen wie z.B. frontal/seitlich offener Biss, Kreuzbiss, Kiefergelenksbeschwerden, zu hoher Gaumen, Progenie/Prognathie